Gedanken über Möglichkeiten, frei zu werden
Wenn man wie ich 56 Jahre bzw. Marko 58 Jahre alt ist, dann hat man im Leben einiges erlebt. Man hat großartige und weniger großartige Menschen getroffen. Man hat unterschiedliche Zielsetzungen gehabt, manchmal hat man sich auch für die Ziele anderer breitschlagen lassen. Oft hat man sogar mehrere Ziele auf einmal verfolgt.
Wir beide haben unser altes Leben bereits mehr als einmal aufgegeben und ganz unten, ganz neu angefangen, und wir fühlen, dass es so langsam wieder in eine solche Richtung geht.
Nur diesmal sind wir nicht allein und wir sind vorbereitet. Es geht vielen Menschen so, vielen Schülern, vielen Freunden. Und wenn sich einer erst einmal outet, dann beginnen alle, auf einmal frei von der Leber zu sprechen.
Man kann diese Gespräche in kurzen Schlagzeilen zusammenfassen:
- Wir wollen selbstbestimmt leben.
- Entschleunigen ist notwendig, diese Hetze hält niemand mehr aus.
- Wir haben es satt, uns ausbeuten zu lassen.
- Wir möchten nicht mehr für einen Arbeitgeber etwas machen, hinter dem wir nicht stehen.
- Das System ist kaputt.
- Wir haben kein Vertrauen mehr in die Regierung und in Systeme, die uns schützen sollten.
- Wir wollen einfacher leben, uns wieder spüren.
- Wir wollen der Stressfalle entkommen.
- Noch 30 Jahre bis zur Rente. Das halten wir nicht aus.
- Wir wollen die Verantwortung für alle Bereiche unseres Lebens wieder selbst übernehmen.
- Unsere Ernährung soll wieder in unserer Hand liegen.
- Wir haben es satt, uns für ein zweites Auto, einen Urlaub und weiteren unnötigen Konsum zu Tode zu schuften.
- Brauchen wir wirklich 7 Hosen, 15 T-Shirts, 7 Strickjacken und 4 Badeanzüge?
- Wir wollen umweltbewusster leben und unsere eigene Nahrung anbauen.
- Wir wollen unser eigener Boss sein.
- Wir haben diese Staatswillkür satt.
Auswandern kann eine Option sein
Das sind nur einige der Argumente, die wir täglich hören. Die Lust in Drittländer auszusteigen ist aber auch nicht wirklich groß bei den meisten. Viele möchten nicht in Lateinamerika leben oder in Ländern, wo Frauen unterdrückt werden, oder die Totalität regiert. Viele Länder funktionieren nur mit Bakschisch oder Schmiergeldern ansonsten lässt man dich als Ausländer einfach auflaufen. Das Nicht beherrschen der Sprache ist oft ein Problem und natürlich muss ein Einkommen das ganze ja finanzieren. Und in Ländern wie Paraguay sind höchstens Handwerker gefragt, die sich selbstständig machen, also die gleiche Tretmühle wie bisher. Andere verdienen umgerechnet dort maximal 120 Euro Monatslohn.
Auch wir haben vor 20 Jahren hin- und hergerechnet, aber Marko ist Diabetiker und dadurch muss natürlich eine gewisse medizinische Versorgung gewährleistet sein. Damit fielen viele Länder aus, und damals hatten wir weder Startkapital noch eine Idee, wie und wovon wir woanders leben sollten. Darüber hinaus waren unsere Kinder klein und wir wollten eine gute Ausbildung für sie.
Der Mensch baut auch in der Freiheit sofort Strukturen auf
Dazu kommt, dass viele Menschen eines vergessen: Probleme, die der Mensch bereits vorher hatte, wird er mitnehmen, und egal wo der Mensch hingeht, wird er wieder Strukturen aufbauen und er kommt in Strukturen, die er nicht annähernd abschätzen kann. Das Neue wird zwar das Alte eine Zeit lang überdecken, weil es interessanter ist, aber das Alte wird wieder durchscheinen – oft schneller, als einem lieb ist.
Dazu ist oft das finanzielle Kostüm mehr als dürftig und die Rücklagen sind sehr schnell aufgebraucht. Viele sind also sehr blauäugig bei ihren Auswanderungsplänen. Es scheint hier nur entweder oder zu geben, also entweder in Deutschland weiterzumachen oder in ein anderes Land auszuwandern. Und die Beziehung sollte stabil sein, denn hier geht es auf alle Fälle um Zusammenhalt.
Andere Möglichkeiten der Freiheit und Selbstbestimmung
Doch heute haben wir doch andere Möglichkeiten in unserer digitalen Gesellschaft.
Da gibt es digitale Nomaden, die auf Kreuzfahrten alles lernen, was sie brauchen. Das ist leider dieses Jahr wegen Corona ausgefallen. Die Bordsprache ist English und man findet jede Menge junge Leute, viele digitale Nerds und andere unter den Teilnehmern.
Man spricht von Freelancern, Freiberuflern, die mit ihrem Wissen von jedem Punkt der Erde digital arbeiten können, und von sogenannten Perpetual Travellern, also zeitweilig Reisenden.
Eine solche Lebensweise kann sich für alle eignen, die ihre Jobs auch digital ausüben könnten: Designer, Homepage-Designer, Marketing-Fachleute und Schriftsteller, die Geld generieren, indem sie für andere Texte wie Blogartikel schreiben, und alle, die etwas aus dem Laptop-Business heraus gestalten.
Was hat das denn nun alles mit Spiritualität zu tun?
Ein spiritueller Mensch sollte selbstbestimmt und klar über seinen Weg sein. Und wenn er auf dem falschen Weg ist, dann endet dies oft in Depressionen und Einsamkeit, bis ihm eines Tages der Kragen platzt und er in Richtung Freiheit – und zwar innere und äußere Freiheit – drängt.
Oft geht der Entscheidung, in irgendeiner Form einen Ausstieg zu wagen, eine lange Selbstfindungsphase – oft Krankheit – voraus.
Anstelle weiterzumachen wie bisher, sollte sich der Mensch die Wie-Frage stellen.
Wie erreiche ich die Ziele
- Freiheit
- Einfachheit
- Glücklich sein (zugegeben, wir sollten im Hier und Jetzt bereits glücklich sein und es nicht auf die Zukunft verschieben)
- Gesund sein
- Natürlich leben
- Selbstbestimmung
Bist Du ein Macher oder eher passiv?
Ein Stichwort kann für dich passives Einkommen sein. Damit eröffnet sich eine neue, unglaublich spannende Welt, und Du kannst selbst steuern, wie lange Du daran arbeiten willst, wie lange Du brauchst, dieses passive Einkommen neben Deinem normalen Alltag aufzubauen.
Hast Du überhaupt Lust dazu? Wenn nicht, solltest Du Deinen Wunsch noch einmal überprüfen und vielleicht doch lieber auf die fette Erbschaft von Onkel Heinrich setzen. Das kann allerdings dauern. Vielleicht bist Du bis dahin bereits krank und selbst pflegebedürftig – und dann aussteigen? War wohl dann eher nur ein frommer Wunsch.
Aussteiger sind Macher. Sie lenken ihr Schicksal, also überprüfe Dich, ob Du ein Macher bist und ob Du auch mit sehr viel weniger Konsum, teuren Reisen, Markenklamotten oder dicken Autos leben kannst. Dann kann es sein, dass Du Dein Ziel schneller erreichst.
Ausstieg in kleinen Schritten
Man kann auch nur in Teilbereichen aussteigen und seinen Plan in kleine Schritte unterteilen. Wir haben es beispielsweise die letzten drei Jahre auf einem wirklich nicht so großen Grundstück mit schlechten Lichtverhältnissen durch viel Arbeit, Lernen und Manpower und Frauenpower geschafft, zu fast 90 Prozent das ganze Jahr autark aus unserem Garten zu leben. Dieses Jahr testen wir den Anbau von Wintergemüse und Salaten, aber dazu mussten wir uns ein umfangreiches Wissen aneignen, um dazu überhaupt fähig zu sein.
Passives Einkommen anstelle Zeit gegen Geld zu tauschen
Passives Einkommen habe ich das erste Mal vor fast zwei Jahrzehnten gehört und es passte zu unserem inneren und äußeren Weg, Wissen in die Welt zu bringen und Menschen zu helfen, frei von Belastungen zu werden, ihre Medialität zu schulen und vieles mehr. Bereits vor 13 Jahren habe ich Webinare gegeben. Damals hat mich noch jeder ausgelacht. Heute ist so etwas Standard geworden. Man muss also auch einmal ins kalte Wasser springen.
Unsere Art des Ausstieges sieht eine schrittweise Reduzierung der Arbeitslast vor. Wir können uns sehr gut vorstellen, auch einmal in einem warmen Land zu überwintern.
Wir brauchen nur sehr wenig einzukaufen und nehmen schon lange nicht mehr an diesem Konsumdenken teil – es sei denn, wir kaufen Dinge wie einen Vita-Mix, einen Dörrapparat und Ähnliches. Dabei will keiner von uns aufhören zu arbeiten, denn allein der Garten ist im Moment noch viel Arbeit, da wir immer noch vieles falsch machen, denn wir haben es uns in den Kopf gesetzt, ökologisch sinnvolle Kreisläufe zu etablieren. Und da will Mutter Natur nicht immer so wie Mama Amara das gerne hätte. Aber so zeigt einem das Leben eben auch einmal die Grenzen.
Auch Krankheit kann eine hohe Abhängigkeit generieren
Der nächste Punkt, den wir jetzt angehen, ist die Wiederherstellung unserer Gesundheit. Dazu gibt es dann bestimmt auch einmal einen Blogartikel. Wir haben viel gearbeitet in unserem Leben und uns leider auch selbst oft an die Grenzen gebracht. Jetzt wird es Zeit, auch hier gärtnerisch einzugreifen.
Wir beide lieben es, kreativ zu sein, also Wissen in eine Form zu bringen, egal ob Schrift, Webinar, Video oder Ton, und dabei alles zu geben und Menschen zu inspirieren. Und das möchten wir mehr in unserem Leben haben.
Aussteigen mit leichtem Gepäck oder einfacher und leichter leben
Im Moment räumen wir auf – auch das gehört dazu, mit leichterem Gepäck zu reisen. Aber irgendwann werden wir auch damit fertig sein. Wir proben bereits den Ernstfall. Mit wie wenig Geld kommen wir aus? Was brauchen wir nicht mehr? Dabei haben wir nicht das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen, denn wenn wir eins verstanden haben, ist es, dass uns Kommerz noch nie glücklich gemacht hat.
Sondern:
- ein gutes Buch lesen
- Mehr Zeit zu Zweit
- regelmäßig zu meditieren
- unabhängig von vielem zu werden
- mit der Natur zu leben
- einfach mal Zeit für einen Strandspaziergang
- Zeit für sich selbst – wir nennen das Apfelbaumzeit
- Zeit für gute Gespräche mit liebevollen Menschen
- bewusst zu leben und füreinander da zu sein
- sich gesund zu ernähren
Das sind die Ziele für unsere Zukunft, und wir glauben, dass dies Ziele sind, für die es sich lohnt, eine Zeit lang ein Mehr an Arbeit und Einsatz aufzuwenden. Im Moment ist dies nur bedingt möglich, aber wir kommen unserem Ziel näher.
Alles beginnt mit einem ersten Schritt…
Warum schreibe ich das nun überhaupt? Ich möchte Euch ermutigen zur Politik der kleinen Schritte. Verliert das große Ziel nicht aus den Augen, aber seht nicht den riesigen Weg vor Euch, sondern geht kleine Schritte und unterteilt Euren Ausstiegsplan in Schritte wie:
- sparen
- verkaufen
- weniger Kommerz bereits jetzt
- aufräumen
- Versicherungen etc. überprüfen – welche brauchst Du wirklich?
- mit dem Chef über Home Office sprechen, falls möglich
- ein Buch schreiben oder, oder, oder …
- Neue Skills lernen
Setzt Euch realistische Stichtage für die einzelnen Schritte und feiert jeden Etappensieg. Die Welt wird sich massiv verändern in den nächsten vier bis fünf Jahren und nicht für jeden wird es eine gute Veränderung sein.
Es ist Zeit für ein Brainstorming. Dokumentiert jede Eurer Ideen und sucht Euch einen neuen Song, den Ihr damit verbindet. Wir nennen dies unseren Motivationssong. Vielleicht inspiriert er auch Euch?
Unserer ist übrigens von Pippi Langstrumpf und der geht so:
Zwei mal drei macht vier
Widdewiddewitt
und drei macht neune !!
Ich mach‘ mir die Welt
Widdewidde wie sie mir gefällt …
Hey – Pippi Langstrumpf
trallari trallahey tralla hoppsasa
Hey – Pippi Langstrumpf
die macht, was ihr gefällt
Hey – Pippi Langstrumpf
trallari trallahey tralla hoppsasa
Hey – Pippi Langstrumpf
die macht, was ihr gefällt
Ich hab‘ ein Haus
ein kunterbuntes Haus
ein Äffchen und ein Pferd
die schauen dort zum Fenster raus
Ich hab‘ ein Haus
ein Äffchen und ein Pferd
und jeder, der uns mag
kriegt unser Einmaleins gelehrt
Zwei mal drei macht vier
Widdewiddewitt
und drei macht neune !!
Ich mach‘ mir die Welt
Widdewidde wie sie mir gefällt …
Hey – Pippi Langstrumpf
trallari trallahey tralla hoppsasa
Hey – Pippi Langstrumpf
die macht, was ihr gefällt
Drei mal drei macht sechs
Widdewidde
Wer will’s von mir lernen?
Alle groß und klein
trallalala lad‘ ich zu mir ein
Ich hab‘ ein Haus
ein kunterbuntes Haus
ein Äffchen und ein Pferd
die schauen dort zum Fenster raus
Ich hab‘ ein Haus
ein Äffchen und ein Pferd
und jeder, der uns mag
kriegt unser Einmaleins gelehrt
Zwei mal drei macht vier
Widdewiddewitt
und drei macht neune !!
Wir machen uns die Welt
Widdewidde wie sie uns gefällt …
Hey – Pippi Langstrumpf
trallari trallahey tralla hoppsasa
Hey – Pippi Langstrumpf
die macht, was ihr gefällt
Drei mal drei macht sechs
Widdewidde
Wer will’s von uns lernen?
Alle groß und klein
trallalala lad‘ ich zu uns ein
Quelle: https://efraimstochter.de/18-Pippi-Langstrumpf-Song-auf-deutsch.htm
Ich hoffe, Ihr nehmt Euch etwas mit aus diesem Blogartikel und startet eine Reise, wie klein sie auch immer sein mag. Letztendlich wird sie Euch zu Euch selbst führen. In sich anzukommen heißt, im Leben anzukommen.